Kammermusikstück mit Ballet und Videoprojektionen.
Konzept und Dramaturgie: Eleni Ioannidou
Choreografie: Edgar Ioannis Avetikyan, Tänzer
Musikalische Begleitung: Simonas Poška, Pianist / Zofia Dynak-Chwałko, Pianistin
Video-Projektionen: Richard Coldman
Performer
Poet: Edgar Joannis Avetikyan, Tänzer
Musiker: Simonas Poska, Pianist
Ideal (Freiheit)/ Aurora: Sara Nicastro, Tänzerin
Künstlerin: Zofia Dynak-Chwalko, Pianistin
Weitere Performer
Steeven-Fabian Bonig, Dichter, Rezitation Jakob Böhme
Über das Stück
Inspiriert durch die Schicksale der Romantiker um 1824, wie dem Dichter Lord Byron, Komponisten wie Franz Liszt oder Frédéric Chopin, dem Maler Caspar David Friedrich oder die Komponistin Fanny Hensel zielt das einstündige Kammermusikstück „Wanderer“ darauf ab, eine Allegorie über das Leben der Romantiker vorzustellen. Als Bühnenbild dienen im Hintergrund die Bilder von Caspar David Friedrich – per KI zu einem Video bearbeitet. Die Darsteller (Musiker und Tänzer) werden zu „Wanderern“ in der Landschaft des Gebirges, aber auch der Lagune, so wie Lord Byron, Franz Liszt, Julius Slowacki vor 200 Jahren. Diese Künstler versuchten, durch ihre Kunst oder ihr eigenes Leben Einfluss auf das Geschehen ihrer Zeit zu nehmen. Das Ideal der Freiheit, die Liebe zur Natur und eine tiefe Spiritualität teilten sie alle. Viele Romantiker starben jung, einige fielen in den Wirren der Revolutionen, andere wurden psychisch krank. Aber ihr Erbe und ihre Geschichte überlebten sie und inspirierten viele Generationen nach ihnen.
Im Jahr der Romantik 2024, 200 Jahre nach dem Tod von Lord Byron im Süden, in der Lagune von Messolonghi, und 250 Jahre nach der Geburt von Caspar David Friedrich im Norden, Greifswald an der Ostsee – erwacht dessen Geist wieder.
Im Kammermusikstück „Wanderer“ verbindet Eleni Ioannidou, selbst Opernsängerin und Produzentin, die Musik der Romantik mit modernem Tanz, Rezitation bzw. Gesang und modernes Videodesign auf Basis der Gemälde von CDF.
Handlung
Im Jahr 2024 war ganz Europa in Aufruhr. Der Dichter und seine Freunde, sensible Seelen, leben mitten drin und suchen verzweifelt nach einem Sinn im Leben, wie der "Mönch am stürmischen See". Trost gibt das "Kreuz" und Jesus. Ideale wie Freiheit erscheinen auch als Sterne und Wegweiser. Das Ideal der Freiheit ist im Stück eine Frau, die den Künstler auf den Berggipfel führt, von wo aus er die Welt besser betrachten kann. Inspiriert von der Reinheit der Natur und das ewige Ideal, finden die Künstler in derer Kunst neues Leben, und sie hinterlassen sie dann als Testament für die zukünftige Generationen. Viele Romantiker werden in den Revolutonen sterben, darunter auch Lord Byron, unser Dichter.
Junge Frauen, Künstlerinnen und Freunde, spazieren im Friedhof mit den Gräbern der verstorbenen Idealisten und meditieren über derer Nachlass. Auf einer metaphysischen Ebene treffen sich die Körper der Lebenden auf die Geister der Toten. Aus der Schönheit dieses „Testaments“ -Symbol das Buch der Poesie - ergibt sich für diese neue Generation die Perspektive einer besseren Zukunft. Das beste Bild, um diese Idee auszudrücken, ist Caspar David Friedrichs „Frau mit der aufgehenden Sonne“, das das Ballettstück abschließt.
Die Jubiläen im Jahr 2024
Im April 1824 (200 Jahre) starb einer der berühmtesten Dichter der Romantik, Lord Byron, in Messolongi, Griechenland, bei dem Versuch, die griechische Nationalbewegung zu unterstützen.
Caspar David Friedrich befürwortete zwar keine Revolution, war aber mit seiner Malerei und seiner politischen These durchaus ein Romantiker der Vormärz-Bewegung. Er wurde vor 250 Jahren in Greifswald geboren (1774).
Ein dritter Jahrestag für 2024 ist der des Görlitzer Mystikers Jakob Böhme. Er starb vor 400 Jahren in Görlitz. Seine Mystik und seine Verehrung Jesu waren für viele Romantiker, wie etwa Novalis, eine große Inspiration.
Die Darsteller
Der Poet: Empfindame leidenschaftliche Seele Er kann depressiv sein aber auch entschlossen, enthusiastisch und rebellisch. Vorbild: Lord Byron
Darsteller: Edgar Ioannis Avetykian
Der Musiker: Mehr introvertiert und spirituel, weniger dionysisch als der Poet, mehr apollnisch. Byron stirbt in der Revolution, Liszt wird zum Priester. Vorbild: Chopin/Liszt.
Darsteller: Simonas Poska
Das Ideal (Freiheit) / Aurora: Die Dartellerin trägt ein weisses archaisches Kleid. Später mit einem Mantel über dieses weisse Kleid ist sie die Frau, die die Zukunft blickt (Aurora). Vorbild:: Die Freiheit führt das Volk (Delacroix, 1830).
Darstellerin: Sara Nicastro
Die Künstlerin: Es ist die Künstlerin der Romantik. Liebende, die Musik und Poesie schreibt, die Kunst und die Künstler liebt und schützt. Vorbild: Bettina von Arnim. Darstellerin: Zofia Dynak-Chwałko.
Die Bilder
Ouvertüre: Aufruhr
Fryderyk Chopin: Scherzo Nr.1 B-minor Op.20
Das Eismeer (1824) / Schiffswrack
Felsenriff am Meeresstrand (1824) für das langsame Teil des Scherzos. Erst ohne Felsen, am "da capo" erscheint im Dunkel der Fels wieder.
VIDEO
TRIO EDGAR-AURORA-KÜNSTLERIN
DUO EDGAR-AURORA
Der Musiker erscheint auf der Bühne aus dem Bunkeln und in tiefem Nachdenken über die Erreignisse setzt er sich am Klavier und spielt das Scherzo, Gleichzeitig beginnt das Video. Der ganze erste Teil ist nur Choreografie des Videos und Licht auf dem Musiker. Er ist hier der Protagonist.
Im zentraler langsamen Teil des Scherzos erscheinen die drei weitere Darteller als Trio (Poet-Aurora-Künstlerin) und tanzen friedlich und harmonisch. Zofia ist keine Tänzerin also nur Pantomima. Es ein Walzer zu dritt. Etwas wie die drei Grazien im "Frühling" von Boticelli. Bei der Wiederkehr der anfänglichen Musik, Zofia entfernt sich und der Poet tanz ein dramatisch-verzweifeltes Duo (Poet-Aurora), Das endet mit ihm am Boden erschöpft fallen. Sie bleibt stehen. Wie die nächste Musik (Debussy anfängt) entfernt sie sich am Hintergrund des Bildes "Mönch am See" (links).
Erstes Bild: Poet
Claude Debussy: Prelude Nr.2 "Feuilles mortes" (4´)
Bild: Der Mönch am Meer (1809)
SOLO EDGAR
Das Bild wechselt zu einem sturmischen melancholischen Meer ohne Licht. Während Debussy spielt, der Poet bleibt erstmal noch einige Zeit am Boden. Dann steht er langsam auf tanzt einen Tanz der seine Niederschlag ausdruckt. Tendiert nach unten. Versucht aufzustehen, hat aber keine Kraft, fällt wieder unten. Wie tote fallende Blätter - keine Hoffnung. Der Tanz entwickelt sich wie ein Gang - Aufstehen, fallen, mechanisch gehen von links nach rechts wie der Mönch am Bild. Am Ende fällt er wieder unten erschöpft und beginnt zu beten (liegend). Rezitation ohne Musik.
Zweites Bild: Das Kreuz
Improvisation zu Olivier Messiaen´s "Vingt Regards sur l'Enfant-Jésus, Nr. I. Regard du Père" (6´20) mit Rezitation: Gebet über das Kreuz von Jakob Böhme
Bilder: Verbindung von "Kreuz an der Ostsee, 1815"
"Tetschener Altar (Das Kreuz im Gebirge) 1807"
SOLO EDGAR / ENDE DUO IDEAL-EDGAR
Während am HIntergrund das Bild der Kreuzes erscheint - erst sehr unschart im grauen Nebel - das Wetter verändert sich langsam, Licht erscheint, die Sonne hinter den Wolken, das Kreut wird immer klarer. Der kleine Fels verwandelt sich zu Berg, die Tannen erscheinen. Die Sonnenstrahlen. Edgar bleibt noch am Boden erschöpft - Die Rezitation des Gebets anfängt. Langsam in einem Moment steht er halb auf - wir haben den Eindruck dass er betet mit Leidenschaft. Bone kann - wie ein Jakob Böhme, neben dem Flügel erscheinen oder man hört nur seine Stimme. Wie ein Eremit erzählt er einen Text, das den Romantiker inspiriert. Der Tanz von Edgar hier ist eine leichte Bewegung die ein Gebet an das Kreuz darstellt. Wenn die Musik von Messiaen beginnt er dreht sich um - bewegt sich sehnsüchtig nach diesem Kreuz dass am Ende der Musik zu dem Kreuz im Gebirge wird. Das Dunkel der Landschaft hat sich geklärt. Strahlen einer schwachen Sonne erscheinen im Horizont.
Jakob Böhme/ Gebet
Ich armer Mensch, voll Angst und Trübsal, wandre auf meiner Pilgerstraße wieder in mein ausgegangenes Vaterland, und gehe durch die Disteln und Dornen dieser Welt wieder zu dir, o Gott, mein Vater! Und werde allenthalben von den Dornen zerrissen und von den Feinden geplagt und verachtet. Sie schmähen meine Seele und verachten sie, als eines Übeltäters, welcher an ihnen treulos worden ist. Sie verachten meinen Weg zu dir und halten ihn für töricht; sie meinen, ich sei unsinnig, daß ich auf diesem Dornenweg wandle, und nicht ihre gleißnerische Straße mit ihnen gehe. O Herr Jesu Christ, unter dein Kreuz fliehe ich zu dir.
(Ab hier Musik von Messiaen und Bilder der Kreuze )
Ach, lieber Emanuel, nimm mich doch und führe mich durch deine Pilgerstraße, die du in dieser Welt gewandelt bist, durch Verachtung und Spott, auch durch deine Menschwerdung und Armseligkeit, durch deine Angst, Leiden und Tod zu dir ein! Mache mich doch deinem Bilde ähnlich! Sende doch deinen guten Engel mit mir, der den Weg mir weise durch diese grausame dornige Wüste der Welt! Stehe mir doch in meinem Elende bei! Tröste mich doch mit dem troste, da dich der Engel im Garten, als du zu deinem Vater betetest und blutigen Schweiß schwitztest, tröstete! Erhalte du mich doch in meiner Angst und Verfolgung, unter dem Spotte des Teufels und aller falschen Menschen, die dich nicht kennen und deinen Weg nicht und tun es aus Blindheit durch des Teufels Trug. Erbarme du dich doch über sie und führe sie aus der Blindheit ans Licht, auf daß sie dich kennen lernen, wie sie im Schlamm und Kote des Teufels in einem finstern Tal gefangen liegen, mit drei Ketten hart angebunden! O großer Gott, erbarme dich doch über Adam und seine Kinder; erlöse doch in Christo, dem neuen Adam!
Das Stück endet mit dem Dichter der steht und in einer ähnlichen Position wie Aurora am Ende des Stückes ("Morgen und aufgehende Sonne") und fast die Hände wie in einem Kreuz sehnt er sich nach einer Veränderung. Am Ende des Stücks von Messiaen, kommen von hinten (er sieht sie nicht) also vorne auf der Bühne von Links nach Rechts das Ideal (Aurora ohne Mantel) mit majästätische schöne Schritte begleitet von der Künstlerin, die ein Buch in der Händ hält. Sie geht langsam aber natürlicher hinter dem Ideal und beobachtet die Szene (Zofia). Simonas endet das Stück wenn Bone sein Gebet zu Ende gelesen hat. Der Dichter steht in der Kreuz-Position umgedreht Richtung Kreuz, im Hintergrund der Bühne. Vorne das Ideal betrachtet ihn genau vor ihm, ebenfalls umgedreht zum Publikum. Der Musiker bleibt einige Sekunden am Klavier, bemerkt aber das Ideal und steht langsam auf, es zieht ihn an. Musikalisch haben wir hier NICHTS nur Pantomime. Der Poet empfindet dass jemand steht hinter ihm und dreht sich langsam um, er sieht jetzt die schöne Erscheinung die ganz hoch mit sanfte Autorität, solide und majestatisch ihn betrachtet und eine Bewegung der Erleichterung oder Hoffnung ihn beseelt. Er war leer und nun wird von etwas neuem und schönem und gutem Inspiriert, wovon er bis jetzt keine Ahnung hatte was es sein sollte. Surrender. Er gibt nach und lässt sich von dieser Energie wie ein Kind, schüchtern aber hoffnungsvoll beseelen. Kleines Annähern des Ideals, ihm und auch des Musikers der auf die Bühne kommt, dort wo vorher die Musikerin stand. Sie kreuzen sich kurz, die Musikerin sieht ihn, bewundert ihn. Er auch interessiert sich. Mit der selben Freude mit dem sie das Ideal begleitet hat, setzt sie sich am Klavier, öffnet das Buch und beginnt das "Sposalizio" zu spielen.
Drittes Bild: Ideal
Franz Liszt: Aus "Années de Pelegrinage" / Italié "Sposalizio" (8´20)
Morgen im Riesengebirge (1810)
SOLO IDEAL / Am Ende TRIO IDEAL-EDGAR-MUSIKER
Der Dichter und der Musiker empfinden das Ideal als wäre es eine reale Frau aber man merkt dass es eine Choreografie zwischen einer geistligen Entität und reale Menschen ist. Dieses Stück ist ein Solo für Sara. Das Ideal tantzt während die Landschaft der Gebirge sich hinter ihr bewegt. Der Sinn der Choreografie ist Gefühle der Hoffnung und der Freiheit aber auch der Liebe zu inspirieren. Viel nach Oben, Leidenschaft und Lächeln im Gesicht. Die zwei Künstler stehen links und rechts und interagieren aber sehr leicht, als würde ein Hauch Wind zwischen Ihnen erscheinen, ab und zu flüstert sie etwas ins Ohr, oder nimmt die Hand und versucht zu bewegen, versucht mit in den Tanz nehmen. Immer mehr während die Musik feuriger wird, werden die zwei Künstler immer mehr Leben bekommen. Es entsteht der Eindruck dass die geistige Entität und die KÜnstler "vermählen sich" (Sposalizio) - also höchste Freude der Liebe, die Kreativität wird angeregt. Das Stück endet mit einem Trio, das Ideal und die zwei Männer kommen in einer schönerer Welt und werden Inspiriert. Das Kreuz des Bildes kommt immer näher. Sie nimmt den Dichter an der Hand und zieht ihn Richtung Kreuz, sie bringt in nach oben, sie lässt ihn vor dem Kreuz (schaut richtung Hintergrund) und entfernt sich mit langsame Schritte als würde sie ein Kind nicht wecken, immer auf ihn schauen wieder Richtung vorne Zentrum. Der Musiker schaut auch Richtung Kreuz aber das Ideal sagt ihm, er soll ihr folgen und sich am Klavier setzen. Sie nimmt Zofia vom Klavier und zusammen beobachten sie kurz den Musiker und den Poet.
Viertes Bild: Kunst
Liszt. Vallee d´Obermann (13´)
Riesengebirge (1830)
Der Wanderer über dem Nebelmeer (1818)
SOLO EDGAR
DUO IDEAL-EDGAR
SOLO EDGAR
Die Frauen beobachten den Musiker als würden sie in einem Salon Franz Liszt hören. Im Hintergrund tanzt Edgar sein Solo "Wanderer am Nebelmeer". Sinn der Choreografie ist, zu zeigen wie in einem Künstler der Wunsch entsteht etwas zu schreiben. Während das Stück leidenschaftlicher wird, der Poet sucht Papier und Feder. Das ist das Buch das Zofia auf dem Klavier gelassen hat. Das Buch ist eine wichtige Requisite also ein Teil des Tanzes ist jetzt ein Duet mit diesem Instrument, das später ganz wichtig wird. Das Ideal beobachtet wie eine Mentorin/Mutter den Poeten als würde ihn von der Entfernung leiten. Wir haben oft auf das Hauchen/Flüstern am Ohr - es ist liebevoll aber platonisch. Trotzdem sehr leidenschaftlich. Schafft Edgar das spirituelle wie fleischlich aussehen?
Am Ende wirft er die ganze Leidenschaft auf dem Papier, er schreibt. Also solo Ballet des Dichters der sein CANTO schreibt. (Am Boden oder in verschiedene Positionen). Am Ende vollendet er das Werk, er ist ganz stolz, er zeigt es der Welt und als hätte er sein Kind in der Hand, er lässt es mit Ehrfurcht und Liebe ruhen irgendwo, vielleicht auf dem Klavier oder an der Seite der Bühne. Er bewegt sich Richtung Bild und besteigt noch einmal den Gipfel. Abschlussbild wie wir es kennen.
Ende Teil 1
PAUSE
Teil 2
Fünftes Bild: Wanderer
Schubert: Impromptu Nr. 3 (6´40)
Zwei Männer, die vom Ufer aus das Meer betrachten (1835)
Sonnenuntergang (1830)
DUO EDGAR-SIMONAS
Zofia nimmt das Buch auf dem Klavier, setzt sich und spielt das wunderschöne Impromptus. Das Bild des Meeres mit der Untergehenden Sonne erscheint. Am Anfang nur Video. Gegen 1.40 Minute erscheinen die zwei Protagonisten und wandern in dieser Landschaft mit innerem Frieden. Das ist kein Tanz aber eine interessante Pantomime, dass die friedliche Freundschaft des Musikers und des Poetes darstellt. Also doch ein DUO aber einer anderer Art: ein Tänzer und ein Schauspieler interagiern und drucken ihre Freundschaft aus. Ab und zu hört man traurige, sturmische Akkorde aber die Freundschaft und Treue überwigt. Sie schwören ewige Verbundenheit im Kampf und Leben. Zofia endet das Spiel, nimmt das Buch mit Ehrfurcht und geht.
Sechstes Bild: Revolution und Tod
Alexander Scriabin: Vers la flamme, Poème op. 72 (5´50)
Seestück bei Mondschein (1827)
Küste bei Mondschein (1835)
SOLO EDGAR
Die zwei Freunde planen die Revolution. Die Landschaft am Bild wird dunkler und bedrohlich. Dunkle Wolken, Sturm. Ein Schiff wackelt auf dem Meer im Mondschein. Das Meer wird immer sturmischer. Am Ende das Schiff verschwindet (untergeht oder einfach verschwindet?) die zwei Säulen erscheinen. Das Bild verdunkelt sich total, die Wolken kommen immer näher.. Scharze Wolken enden im totalen Schwarz am Ende.
Choreografisch: Als Zofia gegangen ist, die zwei Freunde die freundschaftlich umgearmt am Ende des Schubert-Stücks blieben, wecken sich wie aus einem Traum. Sie entscheiden sich zu agieren. Genug mit Poesien und Musik schreiben, schluss mit nur geist. Man muss auch leben. Echtes Leben, echte Aktionen, Materie.
Simonas setzt sich am Klavier und spielt die Musik für den Tanz von Edgar. Als würde seine Musik die Aktionen von Edgar, wie ein Marionettenspieler eine Marionette, bewegen. Der Tanz von Edgar ist eine Darstellung der Revolution. Wie er nun das Ideal der Freiheit, das er so geliebt hat, mit seinem eigenem Leben und seine ganze Kräfte verteidigen möchte. Der Tanz beschreibt sein Kampf und Tod.
Er fällt im Zentrum der Bühne. Licht auf ihn und Dunkel. Simonas steht auf langsam. Pantomime. Er nähert sich beugt sich, nimmt sein Kopf, nicht traurig eine Art hoffnungsvolle Pietá. Es gibt keinen Tot. Er kehrt zurück zum Klavier und spielt das:
Franz Liszt: Ave verum corpus - transcription. (3´)
Siebtes Bild: Friedhof
Chopin: Nocturne Cis-minor Op. 27. Nr.1 (6´)
Friedhofseingang (1821)
Kügelgens Grab (1821)
DUO AURORA-KÜNSTLERIN
TRIO AURORA-MUSIKER - EDGAR
Noch im Dunkel verwandeln sich langsam die zwei Torre des vorigen Bildes in einem Tor zum Friedhof. Das Bild erhellt sich. Der Dichter bleibt noch am Boden tot.
Simonas endet das Ave Verum Corpus. Das Bild ändert jetzt in einer Weise: wir kommen rein im Friedhof. Die Toren sind jetzt hinter den Grabsteine. Das Video bewegt sich jetzt als würde jemand zwischen den Grabsteine wandeln und sie beobachten, die Schriften lesen. Zwei Frauen kommen auf der Bühne. Zofia mit dem Buch und Aurora ebenfalls mit einem Buch. Beide sind wie in Trauer. Stimmung wie "Mönch am Meer" aber nicht mehr so tragisch. Das Element der Hoffnung und des Lebens ist omnipresent mit diesen drei lebendigen und einen Toten auf der Bühne, die um ihn Kreisen. Zofia setzt sich am Flügel und spielt Chopin.
Die Choreografie dazu ist das langsame Erwachen des Geistes des DIchters in diesem Friedhof mit dem Einfluss der Gedanken der zwei Lebenden. Also jetzt haben wieder ein Trio aber der Geist ist nicht das Ideal (jetzt Aurora schwarz gekleidet) sondern er selbst. Aurora, Materialisierung des Ideals, hält sein Buch in der Hand. Er liest und wandelt am Friedhof. Denkt, träumt. Die Leiche des Dichters (von ihr nicht gesehen) weckt langsam zum Leben. Auch der Musiker sieht ihn nicht. Nur denkt er an ihn. Diese Sehnsucht weckt ihn auf. Am Ende sind sie alle drei am Friedhof und wach. Während der letzten Takte des Nocturne (dur) - der Hintergrund des Friedhofs verwandelt sich zu der Gartenterrasse. Diese Verwandelung kann auch früher stattfinden. Die kahle Bäume des Friedhofs verwandeln sich zu zwei riesige Bäume. Das Grabstein von Kugengchen wird die griechische Statue der Fontane, es erinnert an das Ideal des ersten Teils. die zwei Toren des Friedhofs werden Tore zum Garten. Das Gebirge am Ende des ersten Teiles erscheinen wieder und erinnern uns an diese schöne hoffnungsvolle Zeit.
Als die ganze Verwandlung sich vollendet hat, Aurora sitzt und liest das Buch ihres geliebten Dichters (genau Bild "Gartenterasse").. Der Dichter sitzt auf der anderen Seite der Bühne und beobachtet die junge Frau liebevoll. Der Musiker nähert sich am Klavier setzt sich neben Zofia. Und spielt.
Epilog
Franz Liszt: Consolations, S. 172: III. Lento placido
Franz Liszt: Années de Pelegrinage. Italie: Sonetto 123 del Petrarca.
Gartenterrasse (1812)
Frau in der Morgensonne (1818)
SOLO AURORA - am Ende mit Künstlerin und Edgar
TRIO AURORA-EDGAR-MUSIKER
Das Bild ist vollkommen und Aurora sitzt lesend auf diesem Element, das wir oft auch in den vorigen Szenen nutzen werden (wie auf dem Gipfel mit dem Kreuz zu steigen). Der Musiker setzt sich zu Zofia und spielt die Consolation. Man hat das Gefühl ein Meister und seine Schülerin, Mentor und Nachfolgerin auch Liebe. Zofia hört ein bisschen zu aber dann dreht die Aufmerksamkeit zu den Freundin. Aurora liest und schwärmt über die Schönheit der Poesie. Die Choreografie zeigt alle mögliche Emotionen die man fühlen kann bei der Begeisterung der Lesung des Lieblingsschriftstellers. Dieser glücklicher Tanz voll Sehnsucht und Hoffnung dauert das ganze Stück auf und endet als sie beim Lesen einschläft. Wir haben also nach dem anfänglichen Solo, ein Solo mit Begleitung. Am Ende kommt auch der DIchter dazu. Am Anfang sitzt er an der Seite und beobachtet. Wie die Beisterung Auroras steigt, bewegt er sich in der Entfernung und beobachtet die Szene mit steigernden Bewunderung. Am Ende der Consolation Aurora schläft beim Lesen ein. Zofia nimmt ihr das Buch aus der Hand. Sie schaut verwundert das "heilige" Buch. Sie setzt sich am Klavier und spielt das Sonett. Der Musiker hört wie ein liebevoller Mentor und gleichzeitig beobachtet den Tanz, der diese Musik begleitet. Es ist das Pas de Deux des Dichters mit Aurora.
Am Anfang der Dichter nähert sich aus der Entfernung und beobachtet liebevoll aber emotionlos (er ist weiterhin ein Geist) wie ein Meister die junge Schülerin. Eigentlich dieses Pas de Deux kann ein Traum oder Schlafwanderung der Frau sein. Kann sie mit geschlossenen Augen tanzen? Im Traum erlebt der hoffende Dichter und die Träumerin eine glückliches zweite "Sposalizio" - Ihre Geister vereinen sich, der eine tröstet den anderen, gibt ihm Hoffnung, Leben. Ich mag auch die Idee das immer wieder er flüstert ihr ins Auge - wie ein Wind (Geist) und jedes Mal lächelt sie glücklich.
Min 4.30 erlöst trennen sich die zwei. Der Dichter kommt rechts - der Musiker näherst sich links. Sie öffnet die Augen, und sieht die beide "Tanta dolcezza" und ist wirklich glücklich und frei. Das Bild verändert sich (schon vorher langsam): der Tor öffnet sich. Wir gehen auf der Strasse... Richtung Gebirge. Aurora dreht sich zurück, hebt die Hände und empfängt den neuen Tag beim gehen. die zwei Wanderer gehen mit ihr links und rechts Richtung Morgenaufgang.
Playlist
SIMONAS
Fryderyk Chopin: Scherzo 1 (Part) (10´)
Claude Debussy: Prelude Nr.2 "Feuilles mortes" (4´)
Imrpovisation Text Böhme (on Messiaen) (4´)
ZOFIA
Liszt: Sposalizio (8´20)
SIMONAS
Liszt. Vallee d´Obermann (13´)
ZOFIA
Schubert: Impromptu 3 (6´40)
SIMONAS
Scriabin: Vers la flamme (6´)
Liszt: Ave verum corpus - transcription. (3´)
ZOFIA
Chopin: Nocturne Cis-minor Op. 27. Nr.1 (6´)
ZOFIA
Liszt: Sonetto 123 Petrarca (8´)
TOTAL: 75´
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