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2025
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Rediscovering Hammerschmidt

Zum 350-Jubiläum seit dem Tod von Andreas Hammerschmidt
Rediscovering Hammerschmidt

Andreas Hammerschmidt (* 1611/1612 in Brüx, Böhmen heute Most, Tschechien; † 29. Oktober 1675 in Zittau) war ein deutscher Komponist und Organist.

Sein Vater, Hans Hammerschmidt, war Sattler und stammte ursprünglich aus Carthause bei Zwickau. Über seine Mutter sind keine Informationen bekannt. Im Jahr 1626 musste die Familie aufgrund der erzwungenen Rekatholisierung Böhmens im Dreißigjährigen Krieg von Brüx (Most) nach Freiberg auswandern. 1629 erhielt sein Vater das Freiberger Bürgerrecht.

Wer Hammerschmidts Musiklehrer waren, ist nicht bekannt, es wird jedoch vermutet, dass Balthasar Springer (1608–1654), Organist des Freiberger Doms, Christoph Demantius, Kantor des Doms, oder Christoph Schreiber, Organist der St. Peterskirche in Freiberg sein könnten.


Zwischen 1633 und 1634 bekleidete er seine erste Stelle als Organist auf der Burg Weesenstein des Grafen Rudolf von Bünau. Im Juli 1634 wurde er als Nachfolger von Christoph Schreiber (der eine Stelle in Zittau angenommen hatte) zum Organisten der Kirche St. Peter in Freiberg ernannt. 1637 heiratete er Ursula Teufel, die Tochter eines Prager Kaufmanns, mit der er sechs Kinder hatte, von denen nur drei Töchter überlebten. Im selben Jahr erhielt er die Freiberger Staatsbürgerschaft.


Nach Schreibers Tod wird Hammerschmidt erneut zu seinem Nachfolger ernannt, diesmal in der St.-Johannes-Kirche in Zittau, einer damals sehr wohlhabenden Stadt, in der er den Rest seines Lebens verbringen sollte. Zu seinen Kollegen in der Stadt gehörten der Kantor Simon Crusius (1607–1678) und der Rektor des Johanneums, Christian Keimann (1607–1662). Hammerschmidt schrieb die Musik für mehrere Hymnen Keimans und veröffentlichte auch eigene Kompositionen mit Vorworten von Heinrich Schütz und Johann von Rist. Seine Arbeit ermöglichte es ihm, ein angenehmes Leben zu führen und in der Gemeinschaft respektiert zu werden. Keimanns Hymne „Meinen Jesum lass ich nicht“ mit Musik von Hammerschmidt wird noch heute in lutherischen Kirchen gesungen.


Leider kam es 1757 in Zittau zu einem Brand, der die urkundlichen Quellen über Hammerschmidts Leben vernichtete. Über seine Reisen und Kontakte ist wenig bekannt. Es ist bekannt, dass er Schütz in Dresden besuchte, wo er seine Werke und die Werke italienischer Komponisten hörte. Es ist auch bekannt, dass er wegen der Widmung einiger Motetten für das dortige Collegium Musicum nach Görlitz zog. Eine Komposition zur Weihe der Kirche St. Elisabeth zeigt, dass er Kontakt zur Stadt Breslau hatte.


Berichten zufolge hatte er heftige Meinungsverschiedenheiten mit Johann Rosenmüller in Leipzig und einem Winzer in Zittau namens Mauer. Hammeschmidt fungierte als Verwalter der Stadt und des Forstes Waltersdorf und erlangte zudem das Privileg, zum einzigen Tasteninstrumentenmeister der Stadt Zittau ernannt zu werden. Aus diesem Grund ermöglichte ihm seine wirtschaftliche Lage den Kauf und Bau mehrerer Häuser.


Hammerschmidt gehört zur Gruppe der evangelisch-lutherischen Komponisten wie Heinrich Schütz und Johann Sebastian Bach, obwohl die Qualität seiner Kompositionen deutlich geringer ist als die ihrer. Er schrieb Hymnen, Kantaten, Motetten, Arien und andere Vokal- und Instrumentalkompositionen. Obwohl Hammerschmidt zeitlebens Organist war, gibt es unter den 400 erhaltenen Werken von ihm kein einziges Orgelstück. Tatsächlich gibt es keine Hinweise darauf, dass er etwas für die Orgel veröffentlicht hat.

Werke (Auswahl)

Repertoire


Andreas Hammerschmidt (1611-1675)

Weltliche und geistliche einstimmige Madrigale

Zwei- und Dreistimmige Madrigale


Heinrich Schütz (1585-1672)

Madrigale


Johann Hermann Schein (1586-1630)

Dreistimmige Madrigale aus ",Musica Boscareccia"


Heinrich Albert (1604-1651)

Madrigale


Claudio Monteverdi (1567-1643)

Madrigale 


Luca Marenzio (1553-1599)

Villanelle 

Künstleresidenz in Görlitz zum Thema des Madrigalen von Hammerschmidt und seinen Zeitgenossen.

Im Jahr 2025 feiert Zittau den 350. Todestag des Komponisten Andreas Hammerschmidt (Brüx 1611 – Zittau 1675). Hammerschmidt, auch „Zittauer Orpheus“ genannt, gilt als einer der bedeutendsten Komponisten des Frühbarock, insbesondere in unserer Region Sachsen, aber auch in Niederschlesien. Unser Verein beschäftigte sich bereits 2021 mit den Madrigalen des Komponisten: mit Unterstützung der Mitteldeutschen Barockmusik e.V. und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Schlesischen Museum in Görlitz organisierten wir einen Workshop für Barockmusiker, zum Thema der Musik des Komponisten auf Poesie des Dichters Martin Opitz.

Mittlerweile hat unser Verein den internationalen Lied-Wettbewerb „Bolko von Hochberg“ ins Leben gerufen, der alle zwei Jahre in Görlitz-Zgorzelec stattfinden soll (www.lied-competition-goerlitz.net). Eines der Ziele des Wettbewerbs ist die Förderung herausragender junger Sänger und Pianisten. Gleichzeitig möchten wir in Zusammenarbeit mit dem Verein „Second Attempt“ (Soziokultur) ab 2025 die klassische Musik auch an die Jugend näher bringen. Unter dieser Prämisse, hier ist das Projekt, das wir für das Hammerschmidt-Jahr planen:


Beschreibung des Projekts

Drei junge Sängerinnen und Sänger (2 Sopranistinnen und ein Bass), Finalisten und Preisträger des Liedwettbewerbs, die von der internationalen Jury als besonders geeignet für die Alte Musik geschätzt werden, werden im Januar 2025 eingeladen, um ein-, zwei- und dreistimmige Madrigale mit Basso-Continuo-Begleitung von Andreas Hammerschmidt einzustudieren. Die Musiker werden sich im März-April 2025 in Görlitz treffen.

Nach gründlicher Einstudierung eines 70-80 minütigen Programms möchten wir ein Konzert in der Krypta der Peterskirche in Görlitz vorstellen. Das Konzert wird per Video und Ton aufgezeichnet.

Anschließend wird eine Studiotonaufnahme der Madrigale erstellt und in digitaler Form auf den Kanälen des Vereins präsentiert und auch kostenlos auf der Website des Vereins zum Download bereitgestellt.

Wir möchten Dr. Reiner Zimmermann (Musikschätze aus Dresden e.V.) einladen einen Text zum Thema vorzubereiten. Auch die Texte der Madrigale werden wir zusammenfassen, auf English (eventuell auch auf Polnisch) übersetzen und an die Konzertbesucher in einem einfachen Programm verteilt. Gäste können die Audioaufnahmen später selbst aus dem Internet kostenlos herunterladen. In der selben Zeit des Projektes werden wir auch ein kleines Konzert in Rabryka für die junge Menschen veranstalten, mit einer Einführung zur Musik und über den Komponisten (durch Eleni Ioannidou). Die Werbemassnahmen des Projektes werden auf nachhaltige Weise geführt: Newsletter und Briefe an Schulen, Vereine, Institutionen, Artikeln für die lokale, regionale und andere Zeitungen und Zeitschriften, Social-Media-Beiträge und Berichte in Radio-Sendungen. Wenige Plakate in der Stadt, und ein Video für die Stelle Tourist-Info.

Termine

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15 März - 8 April 2025
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